Montenegro Ferien zwischen Adriaküste, Bergen und historischen Städten
An der Adriaküste beginnt der Tag früh. In Kotor werfen Fischer ihre Netze aus, die Möwen kreisen über den roten Ziegeldächern. Die engen Gassen der Altstadt, umgeben von mittelalterlichen Mauern, liegen noch kühl im Schatten der Berge. Weiter südlich erstreckt sich die Halbinsel Sveti Stefan, einst ein Fischerdorf, heute ein exklusiver Rückzugsort mit Sandsteinvillen direkt am Wasser. Die Bucht von Kotor, von Felswänden umrahmt, erinnert an einen Fjord und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Im Landesinneren dominieren Berge, Schluchten und dichte Wälder. Der Nationalpark Biogradska Gora schützt einen der letzten Urwälder Europas, wo jahrhundertealte Bäume wachsen. Im Durmitor-Nationalpark liegen 18 Gletscherseen, darunter der Crno Jezero, der «Schwarze See», der je nach Lichteinfall seine Farbe verändert. Die Tara-Schlucht, die tiefste Schlucht Europas, zieht sich 80 Kilometer durch das Gebirge – eine beliebte Strecke für Wildwasser-Rafting. Am Skadar-See, dem grössten See des Balkans, nisten seltene Pelikane und rund um den Uferort Virpazar werden aus der lokalen Traubensorte Vranac kräftige Weine gekeltert.
Die Küstenstädte vereinen Geschichte und modernes Leben. In Herceg Novi säumen Palmen die Uferpromenade, während in den Festungen Kanonen aus der venezianischen Ära stehen. Die Hauptstadt Podgorica verbindet osmanische Brücken mit modernen Bauten. In den Cafés serviert man Njeguški Pršut, luftgetrockneten Schinken, dazu Käse aus den Bergen. An den Märkten duftet es nach Olivenöl, frisch gebackenem Brot und reifen Feigen.
Unsere Top-Angebote für Ferien in Montenegro
Montenegro vereint Küste, Berge und Geschichte auf kleinem Raum. Familien finden in Herceg Novi flach abfallende Küsten, während sich 5-Sterne-Hotels entlang der Adriaküste erstrecken. Wanderwege rund um den Skadar-See und in den Nationalparks bieten Raum für Erkundungen mit Hund. Die Mischung aus Küstenflair und Berglandschaft füllt jede Reise mit vielseitigen Erlebnissen.
Unsere Ferientipps und -ideen für Montenegro
Die klare Luft riecht nach feuchtem Moos und harzigen Nadelbäumen, ein Adler zieht seine Kreise über den Gipfeln. In der Ferne rauscht ein Fluss, der sich durch tiefe Schluchten schlängelt, während die Morgensonne das Wasser zum Glitzern bringt. Willkommen in den Bergen Montenegros, wo die Natur den Takt vorgibt und Stille weit reicht.
Beste Reisezeit für Ferien in Montenegro
Der Frühling bringt angenehme Temperaturen und eine blühende Landschaft. Zwischen März und April liegen die Temperaturen bei 15 bis 20 Grad, ideal für Stadtbesichtigungen und Wanderungen. In Kotor öffnen die ersten Cafés ihre Terrassen. Am Skadar-See breiten sich Seerosen aus und Pelikane beginnen mit dem Nestbau auf den kleinen Inseln. Die Berge erwachen aus dem Winterschlaf – Wanderwege in Lovćen sind wieder begehbar. Die frische Luft trägt den Duft von blühenden Kirschbäumen.
Im Sommer füllen sich die Küstenorte mit Reisenden. Die Temperaturen erreichen 30 bis 35 Grad, das Wasser erwärmt sich auf 25 Grad. An den Stränden von Bečići und Velika Plaža in Ulcinj breiten sich Sonnenliegen aus, während in den versteckten Buchten der Luštica-Halbinsel ruhige Badeplätze liegen. In den Bergen bleibt es angenehmer – im Durmitor-Nationalpark herrschen 20 Grad, ideal für Wanderungen um den Schwarzen See oder eine Raftingtour auf der Tara.
Der Herbst bringt mildes Wetter und eine entspannte Atmosphäre. Im September und Oktober liegen die Tagestemperaturen zwischen 18 und 25 Grad, das Meer bleibt mit 22 Grad angenehm warm. Die Strände leeren sich, in den Weingütern rund um den Skadar-See beginnt die Lese. In Virpazar laden kleine Kellereien zur Verkostung von Vranac, dem tiefroten montenegrinischen Wein. Auf den Märkten in Cetinje stapeln sich frisch geerntete Feigen, Mandeln und Oliven.
Der Winter gehört den Bergen. In Kolašin und Žabljak verwandeln sich die Hänge in Skigebiete mit bis zu zwei Metern Schnee. Die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt, während an der Küste milde 10 bis 15 Grad herrschen. In den Bergen dampfen die Thermalpools einiger Hotels und in den Holzhütten knistern die Kamine. In Podgorica leuchten die Strassen vom vielen Licht zur Weihnachtszeit. In den Restaurants werden deftige Eintöpfe aus Lamm und Gemüse serviert.
Unser Reisezeit-Tipp für Montenegro:
Das Mimosa Festival in Herceg Novi feiert den Frühlingsbeginn mit gelben Blüten, Musik und Festumzügen. An Marktständen gibt es hausgemachten Honig, Olivenöl und Kräuter, während in den Gassen tanzende und musizierende Menschen auftreten. Wer Montenegro abseits der Hochsaison erleben möchte, findet hier im März eine farbenfrohe Kulisse und lokale Spezialitäten.
Sehenswürdigkeiten und Highlights in Montenegro
In der Altstadt von Kotor, geschützt durch mächtige Mauern, schlängeln sich enge Gassen zwischen Steinhäusern aus venezianischer Zeit. Die Sankt-Tryphon-Kathedrale, errichtet im 12. Jahrhundert, steht im Herzen der Stadt. Wer die 1.350 Stufen zur Festung San Giovanni erklimmt, blickt über die ganze Bucht und das Glockenläuten verhallt zwischen den Bergen.
Weiter südlich liegt Budva, eine Stadt mit jahrhundertealten Stadtmauern und einer Promenade, die sich entlang der Küste zieht. Die Altstadt thront auf einer kleinen Halbinsel, mit Blick auf die Strände und das offene Meer. Das Zitadellenmuseum zeigt Fundstücke aus der Zeit der Seefahrer und vom Festungsrand reicht der Blick bis zu den Stränden von Bečići und Jaz.
Auf einer schmalen Landzunge ragt Sveti Stefan ins Meer, einst ein Fischerdorf, heute eine Insel mit historischen Steinhäusern. Die Strände zu beiden Seiten der Halbinsel sind durch rosafarbenen Kies geprägt. Die Landzunge verbindet das Festland mit der Insel, deren enge Gassen sich zwischen restaurierten Gebäuden und kleinen Plätzen hindurchziehen.
Im Landesinneren erhebt sich der Durmitor-Nationalpark, eine Landschaft aus Gipfeln, Gletscherseen und dichten Wäldern. Der Schwarze See (Crno Jezero) liegt auf 1.416 Metern Höhe, umgeben von Fichten, deren Spiegelbild im dunklen Wasser zu sehen ist. Wanderwege führen durch das Gebirge, vorbei an Schluchten und weiten Wiesen. Weiter südlich, in der Region Žabljak, beginnt die Tara-Schlucht, die tiefste Schlucht Europas. Die Tara-Brücke, eine hohe Betonbogenbrücke aus den 1940er-Jahren, überspannt den reissenden Fluss, der sich durch das Gestein gegraben hat.
Unser Highlight-Tipp für Montenegro:
Die Lipa-Höhle nahe Cetinje ist eines der grössten Höhlensysteme Montenegros und ein beeindruckendes Naturdenkmal. In der Karstlandschaft verborgen, öffnen sich unter der Erde weitläufige Gänge und Hallen mit bizarren Tropfsteinformationen. Geführte Touren führen auf sicheren Wegen durch enge Tunnel und weitläufige Höhlenräume, vorbei an bis zu zehn Meter hohen Tropfsteinen. Die konstante Temperatur von rund 10 Grad bietet eine willkommene Abkühlung an heissen Tagen.
Bilder von Montenegro
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Steckbrief Montenegro
Lage:
- Gelegen in Südosteuropa, an der Adriaküste zwischen Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo und Albanien
- Grenzt an die Adria, Gebirgsketten wie das Dinarische Gebirge ziehen sich durch das Land
- Hauptstadt: Podgorica
- Einwohnerzahl: ca. 620.000
Wissenswertes:
- Land: Montenegro (seit 2006 unabhängig von Serbien)
- Zeitzone: MEZ (UTC+1), Sommerzeit UTC+2, gleiche Zeit wie die Schweiz
- Flugzeit von Zürich: ca. 2 Stunden nach Podgorica oder Tivat
- Währung: Euro (EUR), obwohl Montenegro nicht Teil der Eurozone ist
- Landessprache: Montenegrinisch, viele sprechen auch Serbisch, Kroatisch und Englisch
- Religion: Mehrheitlich orthodoxes Christentum, kleinere katholische und muslimische Gemeinschaften
Geschichte:
- Geprägt von Illyrern, Römern und Byzantinern, später Teil des Serbischen Königreichs
- Osmanische Herrschaft (15.–19. Jahrhundert), gefolgt von österreichischer und jugoslawischer Einflussnahme
- 1918 Teil des Königreichs Jugoslawien, später Teilrepublik in Tito-Jugoslawien
- 2006 durch Referendum unabhängig von Serbien
Persönlichkeiten:
- Milena Dravić – Schauspielerin, Ikone des jugoslawischen Films
- Dejan Savićević – ehemaliger Fussballspieler und UEFA-Champions-League-Sieger
Kulinarische Highlights:
- Njeguški Pršut – Luftgetrockneter Schinken aus dem Bergdorf Njeguši
- Cicvara – Maisgericht mit Käse und Sahne, traditionell aus dem Norden
- Buzara – Meeresfrüchte in einer Sauce aus Weisswein, Knoblauch und Tomaten
- Kačamak – Kartoffel-Maisbrei mit Käse und Sauerrahm, typisches Berggericht
- Vranac-Wein – Dunkler, kräftiger Rotwein aus der Region um den Skadar-See