Ferien in Holland – Wattenmeer, Stroopwafels und Grachten in Amsterdam
Die Nordsee schiebt ihre Wellen ans Ufer, hinterlässt feuchten Sand, Fussabdrücke sind nur für kurze Zeit zu sehen. In Egmond aan Zee ragt der Leuchtturm über die Dünen, sein Licht weist Seefahrenden seit Jahrhunderten den Weg. Am Strand laufen Hunde durch die leinenfreien Zonen, Kinder bauen Burgen aus Sand. In den Strandpavillons brutzeln Kibbeling und Matjes, serviert mit einer Portion Friet und dicker Mayonnaise.
Texel, die grösste der Westfriesischen Inseln, ist mit der Fähre von Den Helder in zwanzig Minuten erreichbar. Radwege führen durch Heide und Dünen, vorbei an Schafweiden und kleinen Fischerdörfern. Im Naturreservat De Slufter mischt sich Nordseewasser mit Marschland, ein Paradies für Vögel wie Sumpfohreule, Kornweihe und Löffler. Wer am frühen Morgen aufbricht, sieht mit etwas Glück Seehunde auf den Sandbänken ruhen.
Amsterdam, eine Stadt zwischen Grachten und Kopfsteinpflasterstrassen. Im Rijksmuseum hängen Meisterwerke von Rembrandt und Vermeer, im Van Gogh Museum zieht «Die Sonnenblumen» die Blicke auf sich. Velos bestimmen das Stadtbild, gleiten über schmale Brücken und vorbei an Giebelhäusern mit jahrhundertealten Fassaden. Der schwimmende Blumenmarkt am Singel bietet Tulpenzwiebeln in allen Farben, entlang der Cafés der Kanäle werden Stroopwafels mit heissem Kaffee serviert.
Zwanzig Kilometer westlich der Stadt beginnt der Nationalpark Zuid-Kennemerland. Hinter den Dünen grasen Wisente und Wildpferde, zwischen Heide und Sandwegen verstecken sich kleine Seen. Wer mit dem Velo von Haarlem nach Zandvoort fährt, durchquert das Schutzgebiet auf einem der schönsten Küstenradwege der Niederlande.
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Die Nordsee im Westen und das IJsselmeer im Osten bestimmen das Leben in Holland. Breite Strände gehen in Dünenlandschaften über, dahinter schmiegen sich Dörfer an die Deiche. Fähren verbinden das Festland mit den Westfriesischen Inseln, wo das Wattenmeer Seehunden und Zugvögeln ein Zuhause bietet. In den Städten mischen sich historische Giebelhäuser mit modernen Markthallen, in denen holländischer Käse und frischer Fisch angeboten werden.
Unsere Ferientipps und -ideen für Holland
Das Klingeln von Veloglocken füllt die Strassen, Radfahrende schlängeln sich zügig an Autos und Trams vorbeiziehen. Breite Radwege führen entlang der Grachten, vorbei an schmalen Giebelhäusern und belebten Strassencafés. Vor dem Hauptbahnhof stapeln sich Hunderte von Velos, am Vondelpark rollen Familien und Pendler über die Alleen. Ankommen in Amsterdam heisst, die Stadt auf zwei Rädern zu erleben.
Beste Reisezeit für Ferien in Holland
Der Frühling bringt milde Temperaturen und klare Luft. Die Tageswerte steigen auf 12 bis 17 Grad, es gibt 5 bis 7 Sonnenstunden und die Regenwahrscheinlichkeit ist niedriger als im Herbst. In den Poldern und an den Küsten blühen die ersten Blumen, die Felder in Keukenhof stehen in voller Blüte. In den Städten wie Amsterdam und Utrecht sitzen Menschen draussen an den Grachten, Velos rollen über trockene Strassen. Wer durch das Land fährt, sieht farbige Streifen aus Tulpen, die sich bis zum Horizont erstrecken.
Der Sommer bringt lange Tage und Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad, ähnlich wie in Zürich oder Genf, aber mit einer frischen Brise von der Nordsee. Die Strände von Zandvoort und Noordwijk sind voller Leben, das Wasser erreicht 18 Grad, ideal für eine Erfrischung nach einer Radtour durch die Dünen. In den Städten finden Open-Air-Konzerte statt, in Rotterdam mischt sich Musik mit dem Klang der Hafenkräne.
Der Herbst verändert die Farben der Landschaft, die Temperaturen sinken auf 10 bis 15 Grad, der Wind nimmt zu, die Regentage häufen sich. An den Küsten von Domburg und Texel rollen hohe Wellen an den Strand, Windsurf-Begeisterte nutzen die Kraft des Herbstwinds, für den Familienspaziergang muss die Jacke enger gezogen werden.
Im Winter zeigt Holland eine andere Seite. Die Temperaturen liegen bei 0 bis 6 Grad, kälter als an den Schweizer Seen, aber feuchter. Die Grachten in Amsterdam frieren selten zu, doch auf den zugefrorenen Kanälen in Friesland gleiten Schlittschuhläufer durch die Landschaft. Auf den Weihnachtsmärkten riecht es nach Oliebollen, heissem Kakao und Glühwein, in Den Haag leuchten die Lichter der Paläste.
Unser Reisezeit-Tipp für Holland:
Im Frühling füllen sich die Strassen von Amsterdam am 27. April zum Königstag, dem grössten Fest des Landes. Der Tag beginnt mit einem riesigen Flohmarkt, Menschen verkaufen aus Decken heraus alte Schätze, während die Boote auf den Grachten in orangefarbenem Licht schaukeln. Musik dringt aus den Ecken, Essensstände bieten Haring, Bitterballen und holländische Pommes. Wer den Tag ruhiger verbringen will, findet in den Randgebieten der Stadt grosse Parks, in denen das Fest in entspannter Atmosphäre gefeiert wird. Der nächste Tag beginnt in den Cafés mit starkem Kaffee und einem Butterbrot mit Gouda.
Sehenswürdigkeiten und Highlights in Amsterdam
Amsterdam erwacht mit einem leisen Summen. Unter den hohen Bäumen der Grachten ziehen joggende Menschen ihre Runden. Die ersten Fähren setzen über das IJ. In den Vierteln rund um das Zentrum öffnen kleine Läden ihre Türen – Käsegeschäfte, alte Buchhandlungen, Velowerkstätten, in denen schon früh geschraubt und geölt wird.
Hinter den grossen Fenstern der Kaufmannshäuser leuchten Kronleuchter, in den Innenhöfen der Beginenhöfe herrscht noch Stille. Am Wasser spiegeln sich moderne Glasfassaden neben jahrhundertealten Lagerhäusern und wer mit der Tram weiter in den Westen fährt, sieht, wie sich die Stadt verändert – breite Strassen, moderne Wohnhäuser, grosse Parks, in denen noch kaum jemand unterwegs ist.
An der Prinsengracht steht ein schmales Haus mit dunklen Fensterläden. Im Anne-Frank-Haus führen enge Treppen hinauf zu den versteckten Räumen, in denen sich die Familie Frank während des Zweiten Weltkriegs versteckte. Das Tagebuch liegt in einer Glasvitrine, auf den Wänden sind die handschriftlichen Notizen von Anne Frank zu sehen. Wer durch die kleinen Zimmer geht, hört das gedämpfte Knarren der Dielen, ein Echo der Vergangenheit.
Wenige Strassen weiter erstreckt sich der Dam-Platz, das Zentrum der Stadt. Der Königliche Palast, einst das Rathaus, erhebt sich mit grossen Säulen und einer kupfernen Kuppel. Im Inneren stehen Marmorstatuen, die an die Macht Amsterdams im 17. Jahrhundert erinnern. Von hier führt der Weg zum Grachtengürtel, wo sich das Stadtbild seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Eine Bootsfahrt auf den Kanälen führt vorbei an Lagerhäusern mit kunstvollen Fassaden, unter Brücken hindurch, deren Bögen sich im Wasser spiegeln.
Etwa zwanzig Kilometer nördlich der Stadt drehen sich die Windmühlen von Zaanse Schans im Wind. Die alten Mühlen mahlen Mehl, pressen Öl und färben Stoffe – so, wie es vor Jahrhunderten geschah. In den kleinen Holzhäusern verkaufen Käsemacher ihren Gouda, in einer Werkstatt werden holländische Holzschuhe geschnitzt. Noch grösser erscheint das Panorama in Kinderdijk, wo neunzehn Windmühlen das flache Land bewachen.
Unser Holland-Highlight-Tipp:
In Rotterdam ragen die Kubushäuser mit ihren schrägen Fassaden über die Stadt. Die Würfel, auf ihren Ecken stehend, sind ein architektonisches Experiment und bis heute ein Wahrzeichen der Hafenstadt.
Eines der Häuser kann besichtigt werden, in einem anderen wird gewohnt. Von Amsterdam Centraal fährt alle 10–15 Minuten ein Intercity-Zug nach Rotterdam Centraal, die schnellste Verbindung dauert etwa 40 Minuten. Alternativ gibt es den Eurostar oder IC Direct, die mit Zuschlag etwas schneller sind, während regionale Züge mehr Zwischenhalte haben und bis zu 1 Stunde 15 Minuten brauchen.
Bilder von Holland
Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie die Niederlande und das Meer in unserer Bildergalerie.
Steckbrief Niederlande
Lage:
- Liegt in Westeuropa, grenzt an Deutschland im Osten und Belgien im Süden
- Küstenlinie entlang der Nordsee mit langen Sandstränden und Dünen
- Flaches Land, grosse Teile unter dem Meeresspiegel, geschützt durch Deiche und Polder
- Hauptstadt: Amsterdam, grösste Stadt des Landes.
- Einwohnerzahl: ca. 17,6 Millionen (Stand 2023)
Wissenswertes:
- Zeitzone: Mitteleuropäische Zeit (MEZ), keine Zeitverschiebung zur Schweiz
- Flugzeit Schweiz – Amsterdam: ca. 1 Stunde 30 Minuten
- Währung: Euro (€)
- Amtssprache: Niederländisch, viele Menschen sprechen fliessend Englisch
- Religion: Mehrheit nicht religiös, daneben Katholizismus und Protestantismus verbreitet
Geschichte:
- Im 16. Jahrhundert Teil des spanischen Reiches, 1581 Unabhängigkeitserklärung von Spanien
- Im 17. Jahrhundert: Goldenes Zeitalter, Blütezeit des Handels und der Seefahrt, Kolonien in Asien, Afrika und Amerika
- Im 19. und 20. Jahrhundert: Neutrale Haltung in den Weltkriegen, deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg
- Heute: Konstitutionelle Monarchie mit Parlamentssitz in Den Haag, eine der liberalsten Gesellschaften Europas
Persönlichkeiten:
- Vincent van Gogh – Weltberühmter Maler des Postimpressionismus
- Rembrandt van Rijn – Einer der bedeutendsten Maler des Barock
- Anne Frank – Jüdisches Mädchen, deren Tagebuch weltbekannt wurde
- Eddie Van Halen – Einflussreicher Gitarrist der Rockband Van Halen
Kulinarische Highlights:
- Haring – Roher, leicht gesalzener Matjes, oft mit Zwiebeln und Gurken serviert
- Kibbeling – Frittierte Fischstücke, meist mit Remoulade oder Knoblauchsauce
- Stroopwafels – Karamellgefüllte Waffeln, warm besonders beliebt
- Bitterballen – Knusprig frittierte Fleischragout-Bällchen, serviert mit Senf
- Poffertjes – Kleine, luftige Pfannkuchen mit Puderzucker und Butter